Wing Chun Kung Fu

Ursprung und Prinzipien

Allgemeine Informationen

300-jährige Kampfkunst

Es gibt eine Vielzahl verschiedener Kung Fu Stile. Wing Chun ist dabei eine Stilrichtung die sich besonders auf die effiziente Selbstverteidigung im Nahkampf spezialisiert. Entwickelt wurde Wing Chun der Legende nach von einer Shaolin-Nonne in China vor ca. 300 Jahren.

Über Generationen hinweg wurde Wing Chun von verschiedenen Meistern verfeinert und weiterentwickelt. So auch von Sigung (Chin. Grossmeister) Wan Kam Leung, der seit über 50 Jahren daran arbeitet sein Wing Chun noch praktikabler, sprich noch besser anwendbar zu machen. Seinen eigenen Wing Chun Stil, den auch ich in Appenzell unterrichte, nennt er dann auch «Practical Wing Chun Kung Fu».

Die Kunst beim Practical Wing Chun (PWC) liegt in der richtigen Biomechanik. Es geht nicht um rohe Muskelkraft, sondern um eine maximale Kraftentfaltung, die auf einer optimalen Knochenstruktur und Körperspannung beruht. Grossmeister Wan Kam Leung erklärt die im PWC angewendeten Prinzipien durch fünf Zentrallinien und drei Winkel (45 °, 90 °, 135 °). Die sich daraus ergebende Biomechanik findet man bei genauem Betrachten auch in diversen Spitzensportarten.

Die Angriff- und Abwehrtechniken beim PWC lassen sich bestens über das eigene Körpergefühl bzw. über das taktile Gespür erlernen. Mein Sifu (Chin. Meister) Jürgen Harlander bezeichnet PWC gerne als «Schach auf körperlicher Ebene». Das deshalb, weil es bei uns nicht um stupides aufeinander Einprügeln geht. Vielmehr geht es darum, die Optionen des Gegners mit der richtigen Technik konsequent zu limitieren und dabei gleichzeitig die eigene Körperstruktur auf den Angreifer wirken zu lassen.

Abgesehen vom eigentlichen Ziel der Selbstverteidigung im Ernstfall, bringt PWC einen hohen Spassfaktor mit sehr geringem Verletzungsrisiko mit sich.

Äussere Schule

Yang – Wing Chun Kung Fu

In der PWC Schule in Appenzell lernen Schüler ihren Körperschwerpunk zu verankern, was zu einem äusserst stabilen Stand mit diversen Vorteilen im Nahkampf führt. Mit geschmeidiger Schrittarbeit wird das sogenannte «Ansaugen» an den Gegner geübt. Damit überbrückt man den Weg bis zur Nahdistanz, einer Distanz die nur wenige gewohnt sind. Im Kampf richtet sich der Oberkörper permanent frontal zum Angreifer aus. Die Ellenbogen besetzen immer wieder Positionen, die ein Durchkommen des Gegners bestmöglich verhindern.

Durch das taktile Gefühl und durch energetischem Fluss nach vorne über die Unterarme spürt man gegnerische Aktionen im Ansatz. Das ermöglicht blitzschnelle Reflexe ohne jegliche Verzögerung. Die Angriffsenergie des Gegners hilft dabei erheblich, da sich die Spannung, die im Zweikampf immer wieder aufgebaut wird, gegen ihn selbst entlädt. Letztendlich lernt man bei PWC Appenzell wie man in einer Notsituation intuitiv folgerichtig handelt. So ist es möglich, dass man sich auch gegen einen scheinbar körperlich überlegenen Gegner erfolgreich zu Wehr setzt.

Innere Schule

Yin – Qi Gong

Grossmeister Wan Kam Leung gehört zu den wenigen Wing Chun Meister, die auch das Qi Gong in ihr Wing Chun integriert haben. Die Kombination aus der Biomechanik der „äusseren Schule“ kombiniert mit richtiger Atmung aus der „inneren Schule“ maximiert die Wirkung auf den Gegner. Dazu kommt, dass die allgemeine Gesundheit durch Qi Gong und Meditieren bis ins hohe Alter auf energetisch hohem Niveau gehalten werden kann.

Sifu Jürgen Harlander führt regelmässig Seminare/Kurse zur Kultivierung von Qi Gong und Meditation durch. Interessierte Schüler von PWC Appenzell können sich jederzeit für bevorstehende Seminare in Augsburg anmelden.

Stammbaum 

Yip Man

Wong Shun Leung

Wan Kam Leung

Jürgen Harlander

Marcel Koller